Kostenlose Kinder-Apps sind nicht immer kindgerecht

Smartphones und Apps gehören inzwischen zum Alltag der Menschen. Auch Kinder nutzen Smartphones und spielen darauf gern mit entsprechenden Apps. Anbieter von Spielen haben das erkannt und bieten spezielle Kinder-Apps an, mit denen die Kleinen (6-13 Jahre) spielen können. Ein Teil der Apps wird als kostenlos angepriesen, weshalb Eltern sehr gern diese Programme auf dem Smartphone ihrer Sprösslinge installieren.

Kritik an Kinder-Apps

Allerdings entpuppen sich viele kostenlose Kinder-Apps bei genauerer Untersuchung als nicht kindgerecht. Im Wesentlichen sind es drei Faktoren, die zu bemängeln sind. Zum einen wird in den Spielen Werbung eingeblendet. Das klingt zunächst unverdächtig, doch Kinder können Werbung nur schwer von Spielinhalten unterscheiden. Außerdem ist bei einigen Apps Werbung für Flirtchats oder Online-Casinos zu sehen. Beides Themenfelder, die nicht kindgerecht sind.

Noch schwerer wiegt, dass die Kinder-Apps häufig nur vordergründig kostenlos sind. Denn im Spiel werden die Kinder animiert, zusätzliche Features zu kaufen oder Wartezeiten entsprechend durch Geldzahlungen abzukürzen. Diese In-App-Käufe sind einer der größten Kritikpunkte an Kinder-Apps. Denn Kinder möchten spielen – und das sofort und unbeschränkt. Die Möglichkeit, gegen eine Zahlung von Minibeträgen weiterzukommen, nutzen sie dann bewusst oder sogar unbewusst. Schnell addieren sich kleine Beträge zu großen Summen, Bezahlschranken sind meistens nicht definierbar.

Aus Datenschutzgründen ist die Kombination von Spiele-Apps mit Social-Media-Anwendungen wie Facebook oder Twitter bedenklich. Denn Kinder werden animiert, diese zu nutzen, rechtlich müssten aber die Eltern einer Übermittlung von Daten zustimmen. Ebenso fehlen bei einigen Apps für Kinder verständliche Nutzungsbedingungen oder die Anbieterkennung ist versteckt.

Kinder-Apps: Empfehlung für Eltern

Eltern sollten Kinder-Apps genau prüfen, bevor sie ihren Kindern die Nutzung erlauben. Kostenlose Apps werden häufig mit Werbung oder In-App-Käufen finanziert. Diese Kritikpunkte fallen bei vielen kostenpflichtigen Apps weg. Daher sollten Eltern prüfen, ob kostenpflichtige Spiele-Apps eine kindgerechte und sinnvolle Alternative zu kostenlosen Angeboten sind.

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